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Luftbefeuchter mit destiliertem, desinfiziertem Wasser?

Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit sein? Wie erreiche ich diese?

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ResQ
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Luftbefeuchter mit destiliertem, desinfiziertem Wasser?

Beitrag von ResQ »

Hallo zusammen :)

Also, die Meinung bezüglich Luftbefeuchter in einem Barti-Terra ist ja ausreichend diskutiert worden...

Dennoch: Tagsüber habe ich in meinem Terra (185x85x110) trotz großer Wasserschale, Grünfutter, richtig dimensionierter Belüftung,... ohne 2 mal am Tag die Korkröhre und Rückwand (Reptiflex - nimmt Wasser auf) zu besprühen, nicht mehr als 15-höchstens 20% rel. Luftfeuchte.

Zugegeben, 2 mal am Tag zu sprühen ist einfach nervig... und oft gar nicht möglich weil ich nicht von Früh bis Spät zu Hause bin.

Nun überlege ich doch einen Fogger mit einer Steuerung von LR zu installieren und mit kelinstmöglicher Last laufen zu lassen, damit kein Nebel eingeatmet wird..... Natürlich nur, wenn ich einen Weg finde sicher zu stellen, dass das Wasser keim- und bakterienfrei ist....

Jetzt habe ich regergiert und heraus gefunden, dass es Tabletten und Tropfen zur Trinkwasserdesinfektion und Konservierung gibt... Dieses so behandelte Wasser ist danach noch trinkbar. Solche Mittel werden von der WHO eingesetzt um Wasser in weniger gesegneten- und Katastrophengebieten trinkbar zu machen. Angeblich bildet sich 6 Monate nach der Behandlung kein Keim mehr. Ausdrücklich empfohlen werden diese Präperate für die Anwendung in Verneblern.

Nun dachte ich:

Neuer Vernebler, destilliertes, keimfreies Wasser rein, Tablette zum konservieren rein..... Da sollt doch eigentlich nichts mehr schief gehen?

Was ist eure Meinung dazu.... Am wichtigsten ist mir ja dass es meinen 3 hübschen nicht schadet, sondern die Lebensbedingungen verbessert. Insofern kann ich das nur machen, wenn ich mir sicher bin keinen Schaden zu verursachen.

Danke für die Diskussion!

LG, Rchard
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IXIMoeweIXI
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Beitrag von IXIMoeweIXI »

Hy,

Bartagamen sind Wüsten- und Steppenbewohner die brauchen keine Luftfeuchtigkeit. Das Problem hatten schon viele Leute und in den meisten fällen war es ein defektes oder Falsch Positioniertes Hygrometer. Bevor du da irgend eine scheiß Beregnungs/Befeuchtungs anlage einbaust die völlig unnötig ist, teste einfach mal ein anderes Hygrometer oder Positioniere es an der richtigen Stelle im Terrarium.

Über zu wenig Luftfeuchtigkeit must du dir weniger Sorgen machen als über zu hoher...
ich bin wie ich bin
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ResQ
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Beitrag von ResQ »

Hi Moewe,

Danke für die Antwort... Den Wert, der mir angezeigt wird, zweifle ich ehrlich gesagt nicht an... Ich habe beruflich viel mit Mess- und Regeltechnik zu tun. Das Hygrometer funktioniert korrekt (Gegenprobe mit einem 2. Gerät).

Ganz klar, je nachdem wo man das Hygrometer aufstellt, bekommt man unterschiedliche Werte (Je kühler, umso weniger Wasser kann die selbe Luft speichern... Ergo die relative LF steigt.

Diesen Umstand berücksichtigend messe ich an den Sonnenpätzen teilweise nur 12% relative LF und am kühlsten Schattenplatz 25% (wenn ich das manuelle Sprühen für 3 Tage sein lasse). Wenn ich die üblichen Verweilplätze ansehe, komme ich eben auf 15, höchstens 20%.

Wenn du mir schreibst, dass diese LF-Werte ok sind und ich mir trotz Trockenheit keine Sorgen machen muss - perfekt, ich freue mich, das "Problem" ist gelöst...

Sollten aber, gehen wir einfach mal davon aus, meine Messungen passen, diese LF zu niedrig sein, und es tatsächlich so trocken sein und das ein Problem darstellen, was mache ich?

Schon klar, ein Fogger "gehört sich nicht" in einem Barti-Terra.... Aber schade ich den Tieren wenn ich es mache wie oben beschrieben?

Wie weit kann ich die Tagesluftfeuchte mit lebenden Pflanzen anheben? Wie sehr steigt mir dann im Gegenzug die Luftfeuchte in der Nacht davon?

Danke euch allen und liebe Grüße,

Richard
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Seeigel
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Beitrag von Seeigel »

Hi,

das mit dem destillierten Wasser vergiss lieber ;) Lass die Tiere nur irgendwie was davon aufnehmen und sie vertrocknen dir!

Ich sehe das so wie Möwe, die Bartagamen leben im Outback Australiens, nicht in der Nähe vom Meer etc.
Wegen zu niedriger Luftfeuchte würde ich mir keine Sorgen machen.

Außerdem was auch noch hilft, setze einfach einen großen Golliwoog ins Terra und Sprühe den an, der hält bei mir die Luftfeuchte super konstant!

Grüße Andi
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ResQ
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Beitrag von ResQ »

Hi Seeigel!

Also, zunächst mal danke sehr für die Antwort... Ich "füge" mich und sehe ein, dass sowas im Barti-Terra nichts verloren hat... Ich werde mehrere Pflanzen rein stellen und sehen was passiert ;)

ABER jetzt muss ich ein bissi klugscheissen:

Ich habe 7 Jahre lang mit Reinwasser (VE-Wasser, destilliertem Wasser,...) gearbeitet bzw für die Pharmaindustrie diese Anlagen entwickelt und realisiert... Ich kenne mich also mit Wasser und Wasserchemie im Speziellen wirklich gut aus.

Grundsätzlich ist destilliertes Wasser agressiv, weil es einen Konzentrationsausgleich mit Lösungen schaffen möchte in denen mehr Salze (als Ionen) gelöst sind. Deswegen entzieht destilliertes Wasser, wenn es in größeren Mengen getrunken wird, dem Körper Elektrolyte (Salze)...

Dies wird wie gesagt zur Gefahr wenn wirklich viel von diesem entsalzten Wasser aufgenommen wird, beim Menschen wie bei Reptilien (es gibt Wahnsinnige die schwören sogar auf Kuren bei denen entsalztes Wasser getrunken wird).

Ich bin mir also sicher: Vertrockenen und verdursten würden die guten nicht...

So als kleine und nett gemeinte Nachhilfe in Sachen Wasser ;)

Dennoch, danke noch mal dafür mir die Schnapsidee auszureden.

LG, Richard
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Seeigel
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Beitrag von Seeigel »

Hi,

naja ich bin in der Medizin tätig und glaub mir, ich hatte auf der Intensiv auf der Toxikologie Menschen liegen die einen Liter destilliertes Wasser getrunken haben (als Suizid) und dann an Akuten Nierenversagen/ folglich Multiorganversagen litten, da die Osmose nicht mehr proportional zum Elektrolythaushalt war. Und jetzt rechne die Kilogramm runter auf die 300 g von den Tieren ;)

Das hat ich nur gemeint mit sei vorsichtig...

Jedoch: Hast du Recht Aqua Dest ist praktisch und einfach steril zu halten.

Aber gut dass du jetzt keine Befeuchtung einbaust, ;)

Viele Grüße Andi
Zuletzt geändert von Seeigel am 23.04.2014, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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ResQ
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Beitrag von ResQ »

Dank dir Andi :)

Ich stells echt nicht in Frage, du bist da dann definitiv mehr vom Fach ;)

Hätte nicht gedacht, dass ein Liter schon ausreicht, auch bei im AZ redizierten Patienten... Da hab ich was dazu gelernt.... Das auf 300g runter gerechnet ist natürlich desaströs....

Ich wünsche dir eine gute Zeit und danke noch mal.

LG, Richard
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andyra25
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Beitrag von andyra25 »

Um zum eigentlichen Problem kurz zurückkehren zu dürfen:

Betrachten wir für kurze Zeit das natürliche Habitat unserer Tiere:

Die australische Halbwüste und Steppe (auch Outback oder Busch genannt). Dort herrschen im Jahresmittel zwar meist konstante Verhältnisse, doch sind die Werte nicht täglich gleich. Es gibt Bartagamen, die in Gegenden leben, in denen die LF 15% oder weniger beträgt (sogenannte trockenere Gegenden). Dann gibt es widerum Bartis, die in der Natur bei ca. 40-50% LF tagsüber leben. Man sieht bereits jetzt: Bartagamen kommen aus verschiedenen Lebensräumen Australiens, nicht NUR aus dem Outback. Bartagamen sind in Australien sehr weit verbreitet und werden dort schon fast als Plage empfunden (eben weil sie sehr anspruchslos ist).

Allerdings: Bei der Häutung soll schon versucht werden, die LF ein wenig höher zu halten, einfach nur aus Sicherheitsgründen. Damit wirklich kein Schaden entsteht.

PS: Wie bereits geklärt, haben Beneblungsanlagen sowie Beregnungsanlagen (scheiß egal mit welchem Wasser) nichts in einem solchen Terra verloren. Das ist strikt unnatürlich und demnach auch überflüssig bzw. sogar schädlich.
Die Frau bemüht sich, den Mann zu ändern, und jammert dann, dass er nicht mehr der alte ist.
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